Teilenergienutzungsplan mit Schwerpunkt Wasserstoff für den Markt Reisbach

Der Markt Reisbach im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau hat einen Teilenergienutzungsplan entwickelt, um überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien für die Wasserstoffproduktion zu nutzen. Die Studie untersucht die technischen und wirtschaftlichen Aspekte der Wasserstofferzeugung und -verwertung, um die regionale Energieeffizienz und Nachhaltigkeit weiter zu steigern.

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Ort:Markt Reisbach (Landkreis Dingolfing-Landau)
Regierungsbezirk:Niederbayern
Förderbereich:Kommunen
Maßnahme:Teilenergienutzungsplan
Förderfähige Gesamtkosten:166.600,00 €

Antragsteller & Hintergrund

Antragsteller ist der Markt Reisbach im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau. Klimaschutz ist für die Gemeinde seit Jahren von hoher Bedeutung, weshalb die erneuerbaren Energien in den letzten Jahrzehnten stetig ausgebaut wurden.

Zielsetzung

Die EE-Quote liegt in Reisbach derzeit weit über dem Eigenbedarf. Der Markt erzeugt pro Jahr also mehrere Gigawattstunden „Überschussstrom“, wodurch das örtliche Mittelspannungsnetz stark belastet wird. Dennoch sollen die erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden. Im Rahmen des Energienutzungsplans wurde untersucht, ob die aktuellen und künftigen Überschüsse sinnvoll zur Produktion von Wasserstoff genutzt werden können.

Dienstleister & Förderung

  • Die Studie wurde vom Institut für Systemische Energieberatung GmbH an der Hochschule Landshut durchgeführt.
  • Fördersumme: 166.600 € (Fördersatz: 70 %)
  • Dauer: 11.11.2021 - 31.03.2023

Durchführung & Ergebnis

Im Rahmen der Studie wurden komplexe „Tools“ zur Simulation der H2-Erzeugung und zur Abbildung der Verwertungswege erstellt. Aufbauend auf einer Zusammenfassung der wissenschaftlich-technischen Grundlagen wurden diese allgemein verwendbaren Ergebnisse konkret auf den Markt Reisbach angewendet. Es erfolgte eine Konkretisierung der H2-Erzeugung in zwei Szenarien und anschließend die Ausarbeitung der möglichen (lokalen) Verwertung. Sowohl für Wasserstofferzeugung als auch Verwertung wurde hierbei eine detaillierte technische und wirtschaftliche Betrachtung durchgeführt. Dabei wurde auch die energieeffiziente und wirtschaftliche Nutzung der bei der H2-Elektrolyse zwangsläufig anfallenden Abwärme sowie des Nebenproduktes Sauerstoff berücksichtigt.

Für die Produktion von ,,grünem" Wasserstoff wurden im Markt Reisbach, exemplarisch für eine typische ländliche Kommune, insbesondere folgende Fragestellungen untersucht:

  • Welche sinnvollen Annahmen sind für das Elektrolysesystem (Erzeugung und Verwertung) zu treffen?
  • Ist eine (ausschließliche) Direktanbindung erneuerbarer Energieerzeugungsanlagen ziel-führend?
  • Ist der Einsatz eines Batteriespeichers sinnvoll?
  • Welches Verhältnis von Wind- und PV-Erzeugung ist optimal?
  • Welche Dimensionierung des Elektrolyseurs ist sinnvoll?

Weiterführende Links:

Weitere Ergebnisse des Teilenergienutzungsplans mit Schwerpunkt Wasserstoff für den Markt Reisbach finden Sie hier: Wasserstofferzeugung in Bayern - Welche Rolle spielen ländliche Kommunen?